Mittwoch, 22. August 2012

Sommerlochdebatte

Seit Wochen läuft die Debatte um religiöse Beschneidung von Jungen. Die Debatte dreht sich immer wieder im Kreis und man kommt zu keinem Ergebnis.
Mir stellt sich wieder einmal die frage, was so schwer daran ist, diesen Eingriff zu verbieten!?
Es wird immer wieder mit Religionsfreiheit argumentiert, aber niemand betrachtet die Kehrseite von diesem Begriff. Religionsfreiheit sollte nicht nur bedeuten seine Glauben frei auszuleben, sondern auch frei zu sein, einen anderen oder gar keinen Glauben auszuleben. Dieses recht wird meiner Meinung nach genommen, wenn man einem nicht religionsmündigem Menschen mit einem irreversiblen Eingriff zwangsindoktriniert.
Tradition hin oder her, die beschneidung ist Körperverletzung, legitimiert durch ein Hirngespinst namens Glauben. Schon wieder hat der Staat bewiesen, wie säkular er wirklich ist...
Seit 98 darf man keine Hunde mehr Coupieren, aber ein Kind beschneiden. Man muss sich einfach mal auf der Zunge zergehen lassen, welche Freiheit die Religion wieder einmal genießt.
Man braucht scheinbar nur mit einem großen imaginären Freund zu argumentieren um jeden Mist durchzusetzen und auch mit scheinargumenten davon zu kommen. Hunde zu Coupieren ist Tierquälerei, an dem Punkt stimmt mir jeder zu und es gibt scheinbar auch keine logischen Argumente, die dagegen sprechen. Einem Kind oder einem Heranwachsenden ohne Anästhetika einen irreversiblen Eingriff zu unterziehen am intimsten ist aber vollkommen okay, weil ja eine Länge Tradition oder Glaube dahinter steht. Logische Argumente scheinen hier auch nicht weiter relevant zu sein...

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